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Den richtigen Fotografen finden: wer passt eigentlich zu mir?

Ja genau – welcher Fotograf passt eigentlich zu mir? Dazu möchte ich heute mal ein paar Gedankenloswerden, da mir irgendwie trotz der Flut an Fotografie-Blogs dieses Thema doch ein bisschen zu kurz kommt. Dazu noch folgendes: ich fotografiere selbst (Anschauungsmaterial gibt es hier: www.kristinkaiser.de).

Und nein, natürlich ist ein Fotograf kein Lebensgefährte – trotzdem sollte man (meiner Meinung nach) auch bei der Wahl eines Fotografen nicht ‚einfach mal machen‘. Klar – da gibt es tausende Meinungen. Und es hat natürlich etwas damit zu tun, was man am Ende vom Shooting erwartet. Trotzdem kann man auch als Shootingeinsteiger auf die Klappe fallen, wenn man sich vor dem Shooting nicht ausreichend über den Fotografen informiert. Und damit meine ich nicht die vielen, doch irgendwie ziemlich unseriösen ‚Fotografen‘ die irgendwo auf Facebook und auch in anderen Communities herumsteigen, keine richtigen Profile haben, keine Arbeiten ausstellen und jungen unerfahrenen Models nachstellen. Im Ernst, haben wir doch alles schon gesehen.

Sowas ist natürlich absolut uncool und kann auch unangenehm werden. Also mein erster Apell, versteht sich meiner Meinung nach von selbst: Keine Shootings mit Leuten von denen es nicht mal ein Profilbild, oder eine ‚Kostprobe‘ der Arbeit irgendwo öffentlich zu sehen gibt! Warum öffentlich? Weil Leute im privaten Email/Nachrichtenverkehr einfach Bilder als ihre ausgeben können, ohne dass ihr es nachprüfen könnt! Wenn jemand sowas in einer Fotocommunity tun würde, oder von mir aus auch auf Facebook, wär die Kacke recht schnell ganz schön am Dampfen.

Was will ich eigentlich?

Bevor ihr dann also losstartet um ‚euren‘ Fotografen zu finden haltet einmal kurz inne und überlegt euch, was ihr eigentlich genau für Bilder möchtet. Sinnliche Portraits oder doch lieber sexy Lingerie? Verträumte Elfe oder doch lieber Street? Es gibt so viele Fotografen, und so viele verschiedene Aufnahmegebiete. Nicht jeder Fotograf fühlt sich zu jedem dieser Gebiete berufen. Ich persönliche liebe Portraits und arbeite gern mit natürlichem Licht draußen, in der Natur. Dabei am liebsten mit der vorhandenen Vegation – ich liebe Blüten im Bild! Na klar – ich mache auch Anderes, man muss ja auch mal über den Tellerrand schauen. Aber ich bin zum Beispiel kein Experte der Street-Fotografie – und wenn du nun gerade das unbedingt umsetzen möchtest, dann bin ich unter Umständen nicht die richtige Fotografin für dich. Da gibt es einfach Leute, die haben das viel besser drauf und mit denen wirst du glücklicher als mit mir. Und damit kann ich leben. Hier spreche ich nur für mich selbst, denn es gibt natürlich Fotografen die ein sehr breitgefächertes Portfolio haben und dann eben auch Verschiedenes anbieten. Aber sei dir vorher im Klaren darüber was DU willst, und schau ob der Fotograf das auch anbietet. Es ist übrigens hilfreich für uns Fotografen, wenn du bei der Kontaktaufnahme zwecks eines Shootings eventuell schon ein paar Beispielbilder parat hast, damit wir direkt wissen, was du dir vorstellst.

Das gilt übrigens genauso für Tierfotografie! Wenn du Fotos deiner Lieblings-Fellnase haben möchtest, solltest du dir vorher genauso überlegen, was du eigentlich erwartest!

Redet mit uns! Wir beißen nicht!

Sucht ruhig das Gespräch, wenn ihr euch einen Fotografen rausgepickt habt. Meiner Meinung nach ist es extrem wichtig, dass auch die ‚Chemie‘ stimmt. Wenn man sich mit dem Fotografen beim Shooting nicht wohl fühlt, dann sieht man das hinterher auf jedem Foto! Kein Scherz! Für mich ist es essentiell, dass man sich auch sympathisch ist. Ich rede zum Beispiel echt viel, mache blöde Scherze, lache. Lachen während dem Shooting finde ich super wichtig, damit man locker bleibt und sich auch entspannen kann. Außerdem soll es eben auch Spaß machen. Und wenn es beiden Seiten Spaß macht, dann bekommt man auch optimale Ergebnisse. Ich denke jeder ernsthafte Fotograf wird sich mit euch vor dem Shooting entsprechend unterhalten – was ihr euch vorstellt, was man umsetzen kann und Ideen austauschen. Eigentlich merkt man dann schon recht schnell, ob man auf einer Wellenlänge liegt. Viele bieten auch eine persönliche Beratung vor dem Shooting an – was auch Sinn macht, siehe oben. Wir beißen auch nicht. Wir wollen euch fotografieren, wenn ihr wollt das wir das tun! Und dafür nehmen wir uns die nötige Zeit.

… und das liebe Geld

Natürlich unterscheiden sich Fotografen preislich. Je nachdem was man für ein Budget hat, muss man da eventuell Kompromisse eingehen. Auch wenn ich davon abrate Kompromisse einzugehen. Ihr geht ja auch zu eurem Frisör weil er/sie super Arbeit leistet und ihr immer zufrieden seid, bzw. bekommt was ihr erwartet. Und geht nicht nach nebenan nur weil ihr da 5€ weniger bezahlt. Wenn ihr einen Fotografen gefunden habt, der genau das macht was ihr wollt und ihr euch vorstellt, dann solltet ihr auch bereit sein, den entsprechenden Preis zu zahlen. Ein Fotograf, der seine Arbeit ernst nimmt, MUSS einen gewissen Preis für ein Shooting verlangen. Denn außer der Vorbereitung und dem Shooting selbst stecken wir viel Liebe zum Detail in die Nachbearbeitung, die Retusche, um zu unseren Ergebnissen zu kommen. Da ist jeder von uns ein kleiner Künstler und Perfektionist. Und das dauert eben auch seine Zeit.

Und übrigens: ein Fotograf muss auch von irgendetwas Leben und seine Arbeitsmittel bezahlen! Eine Kamera, Versicherung, Bildbearbeitungsprogramme und Weiterbildungen (und hier könnte ich noch eine laaaaaaaaaaaaaange Liste anderer Dinge anfügen) gibt es nicht umsonst.

Tipp: bedient euch auch der zahlreichen Vorher/Nachher Bildvergleiche, die viele Fotografen zur Verfügung stellen. Es ist wichtig sich ein Bild davon zu machen, was ein Fotograf aus seinem Rohmaterial macht! Erstens, um zu sehen wie gut dass Ausgangsmaterial vor der Bearbeitung ist (ob eventuelle technische Schwächen korrigiert werden) aber auch welches Potential der Fotograf aus einem Bild herausholen kann. Und auch hier ist es wichtig dass ihr euch klar macht, ob euch das anspricht und euch das gefällt! Und natürlich was ihr für euer Geld bekommt.

Fazit

Informiert euch über Fotografenpreise und seid sicher, dass 2h Shooting inklusiver aller Bilder (am besten noch ‚bearbeitet‘) für 50€ doch irgendwie ein kleines bisschen unrealistisch ist… Seid doch mal ehrlich – was ist das denn für ein Stundenlohn?
Seid bitte bei den Preisen nicht blauäugig. Leider ist es so, dass man für Qualität auch entsprechend bezahlen muss. Ihr geht ja auch nicht zum Autohändler und erwartet für den Preis eines Polos einen Porsche zu bekommen. Macht doch keiner oder?

Das sind ein paar Punkte, die ich einfach mal ansprechen musste. Natürlich wird über das liebe Geld viel geredet. Was verständlich ist, weil uns Fotografen irgendwie nie jemand so recht bezahlen will, oder die Leute doch tatsächlich überrascht sind, wenn ein Shooting Geld kosten soll… Nunja.

Mir ist das wichtig:

Ich möchte euch einfach mit auf den Weg geben, dass wenn ihr ein Shooting plant, ihr entsprechend etwas Zeit investieren solltet, um herauszufinden was ihr euch wünscht, bevor ihr dann auf Fotografensuche geht. Und dabei solltet ihr dann auch ein bisschen darauf achten, welche Aufnahmegebiete die jeweiligen Fotografen anbieten. Normalerweise reicht ein Blick ins Portfolio aus, um festzustellen ob die Arbeiten eurem Geschmack /euren Wünschen entsprechen oder nicht. Es dauert nicht ewig, erspart euch aber sicher so einige Enttäuschungen. Und ja, uns als Fotografen auch ( :

Ich hoffe, dass ich euren Blickwinkel so mal ein wenig verschieben konnte, und dass ihr uns Fotografen so viellcith uch ein kleines bisschen besser versteht. Vor allem hoffe ich sehr, dass ihr vor einem Shooting daran denkt, sodass es für euch ein unvergessliches Erlebnis wird!

Love, Kristin

Bildquelle: 1 | alle anderen Bilder (c) by me, Kristin Kaiser Fotografie.

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